Tierschutz als Geschäftsstellenleiter-in vertreten, bis
sie 2002 den Verein „Haus- und Wildtierhilfe ohne Gren-zen e.V.“ gegründet hat. Ein
„Vehikel“, mit dem sie im Sinne der Tiere aktiv sein konnte.
Auf dem Gelände von Kloster St. Raphael hat sie eigens konstruierte Katzenhäuser
errichtet und dort Wild-katzen, die sonst getötet werden sollten, versorgt, ihnen einen
Unter-schlupf verschafft. Weitere solche Häuser entstanden an mehreren Stellen im Stadtgebiet.
Wann immer Tiere in Not waren, hat sie geholfen. Anfangs im Tierheim Aachen, das in den 60ern in
der Weißwasserstraße unter gebracht war. „Eine schrechkliche Zeit“, erinnert
sie sich, „oftmals war für die Tiere einfach kein Platz mehr da und wir mussten sie
einschläfern.“ Den Tierschutz-verein unterstützt sie bis heute, wo sie nur kann.
Ihren großen Garten in Richterich hat sie zur offiziellen Auffangstation für
Landschildkröten ausgebaut. Sogar das Umweltamt hielt die Anlage für eine der besten:
„Die Tiere haben hier so gelebt wie in der Freiheit, nur am Wetter konnte ich nichts
ändern. Doch ich kann jetzt nicht mehr richtig für sie sorgen, kann mich nur noch auf
Krücken oder mit dem Rollstuhl fortbewegen. Deshalb haben wir 40 Schildkröten in gute
Hände vermittelt. Doch es fiel mir schwer, denn die Tiere haben mich ein Leben lang begleitet.
Nur drei Tiere habe ich behalten“, sagt Christel Weische wehmütig. Vermitteln möchte
sie auch die beiden Wasserschild-kröten, für die sie extra einen beheiz-ten Teich gebaut hat.
Eins der Tiere hat nur drei Beine und wurde von der Tierschützerin an einer
Autobahnrast-stätte aufgelesen.
Ihren Verein Haus- und Wildtierhilfe hat sie kürzlich aufgelöst, doch tele-fonisch und
per Mail steht sie noch immer mit Rat und Tat zur Seite. „Erst gestern rief eine Frau an, in ihrem
Büro in der 3. Etage verstecke sich immer ein Eichhörnchen hinter der Heizung. Oder mitten in
der Nacht rief mich jemand an, hier ist ein Igel, der schreit. Früher wäre ich da selbst hingefahren,
aber das kann ich jetzt nicht mehr. Doch vielen Leuten kann ich oft wirklich helfen, ich vermittle oder gebe
Ratschläge.“
Einige Menschen seien jedoch sehr unwissend, was Tiere angehe. „Die Leute nehmen alles mit, was sie in der
Natur finden, vor allem Vögel, die sie am Boden finden, die aber noch von ihren Eltern weiter
gefütter werden. Manchmal muss man die Natur so lassen, wie sie ist. Tierschutz kann man nicht
nur mit dem Gefühl betreiben“, sagt Christel Weische.
INFO:
www.haus-und-wildtierhilfe.de